Stepfershausen war schon immer ein sportbegeistertes Dorf. Die Gründung des Turnvereins ist wohl auf den Anfang des 19. Jahrhunderts zurückzuführen, die Zeit der napoleonischen Besatzung. Ein Turnplatz wurde gebaut, auf dem Reck, Barren und Pferd standen, es gab eine Weitsprunggrube sowie einen Spielplatz. Spitzenkönner brachten es bis zur Riesenfelge am Reck. Die aktiven Sportler nahmen erfolgreich an Wettkämpfen teil. Unsere Urgroßväter kegelten auf den beiden privaten Anlagen der Gaststätten und organisierten sich im Kegelverein und dem „Arbeiter-Kraft- und Radfahrerbund Solidarität Stepfershausen“. Nach der Machtergreifung der Nazis 1933 wurden die Vereine aufgelöst und das Vereinsvermögen beschlagnahmt. Erst Anfang der fünfziger Jahre begann in Stepfershausen der Sport wieder zu erwachen.

 

Am 19. Juni 1954 gründeten 77 Sportfreunde einen neuen Verein, den SV „ Eintracht“ Stepfershausen. Erster Vorsitzender war Walter Rose.

 

Es gab folgende Sektionen:

Kegeln: 22 Mitglieder, Sektionsleiter: Fritz Knipping

Fußball: 30 Mitglieder, Sektionsleiter: Herbert Möller

Turnen/Leichtathletik: 18 Mitglieder, Sektionsleiter: Kurt Schlenzig

Schach: 7 Mitglieder, Sektionsleiter: Johannes Müller

 

Die damals ältesten Mitglieder sind Emil Peukert, geb. 1888, Ludwig Spörer, geb. 1894, Fritz Knipping geb. 1895 und Walter Kessler geb. 1901.

 

Als weibliche Gründungsmitglieder sind zu erwähnen: Inge Kleffel, Inge Enterlein, Gertraude Enterlein, Gerda Dietsch, Bärbel Jähnert (Baumbach), Marlies Kleffel (Motz), Inge Kirchner (Herrmann) und Asta Mittelsdorf.

 

Ein passender Platz musste gesucht, gekauft und gebaut werden. Fußball wurde auf dem Sportplatz an der Rippershäuser Straße gespielt und jedes Jahr ein Sportfest durchgeführt. Das Vereinslokal war die Gaststätte „ Zum grünen Baum“.

 

1981 fiel der Sportplatz Meliorationsarbeiten zum Opfer und Fußball wurde am Schafstall gespielt. Bereits 1972 begannen die Arbeiten am Sportplatz an der Träbeser Straße, doch erst 1986 konnte er, nach einer Eingabe an den Staatsrat der DDR von 1981, fertig gestellt werden. Das Umkleidegebäude wurde mehrfach modernisiert. Sportliche Höhepunkte waren 1988/89 der Staffelsieg in der 2. Kreisklasse, 1998 der Aufstieg in die 1. Kreisklasse, 2001 der Aufstieg in die Kreisliga sowie Pokalgewinne bei Landsportfesten.

 

In den 1980er und 90er Jahren gab es zeitweise Jugend und Juniorenmannschaften und für eine kurze Zeit auch eine 2. Männermannschaft. Mit dem Geburtenrückgang und dem Wechsel einiger Fußballer zu anderen Vereinen musste die Männermannschaft wieder aufgelöst werden. Seit 2008 beteiligt sich nur noch eine Alte Herren Mannschaft am Punktspielbetrieb, welches dem großen Engagement des Sportfreundes Wieland Jas zuzuschreiben ist.

 

Die Kegler hatten für ihren Sport zunächst nur eine nicht winterfeste Bretterbude zur Verfügung. Erst Ende der 1960er Jahre wurde die Kegelbahn von Grund auf neu und massiv gebaut. Die neuen Räume werden bis in die Gegenwart u. a. zu Feierlichkeiten genutzt. Das Vereinslokal war die

Gaststätte „Zur Linde“.

 

1971 war ein Neubeginn. Mit drei Kegelmannschaften beteiligte man sich am Spielbetrieb, eine Jugendmannschaft kegelte auf Bezirksebene. Es wurden Kegelsportfeste organisiert, bei denen sich Mannschaften aus den Ortsteilen gegenüberstanden. 1979 konnte eine automatische Aufstellanlage eingebaut werden, zur damaligen Zeit die dritte Automatik-Anlage im Kreis Meiningen. Heute steht den Keglern eine moderne Kunststoffbahn zur Verfügung.

 

In den Jahren 1994, 2000 und 2003 stiegen die Kegler in die Landesklasse auf, ansonsten kegelte man in der Kreisliga. Wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Sektion Kegeln hatten Siegfried Schmöger und Siegfried Eckardt.

 

Im Jahr 2004 kam die Sektion Volleyball hinzu. Der Volleyballplatz wird heute von der Dorfjugend für den Freizeitsport genutzt.

 

Vorsitzende der Sportgemeinschaft waren:

 

Walter Rose 1954

Rolf Leyh 1960er Jahre

Gerhard Bach Mitte der 1960er Jahre bis 1975

Harry Artus 1975 -1994

Bernd Eppler 1994 - 2003

Adrian Cott 2003 - 2009

Wieland Jas seit 2009

 

Richard Artus war über 30 Jahre Finanzverantwortlicher, Rudolf Ritz-Gutjahr vertrat den Verein über 30 Jahre im Kreissportbund. Beide Sportfreunde waren auch über 30 Jahre Fußballschiedsrichter und wurden vom Kreisfachausschuss mit der Ehrennadel in Silber bzw. Gold ausgezeichnet.

 

In den 1960er Jahren wurde der SV „Eintracht“ Stepfershausen, wie alle Landsportgemeinschaften in eine BSG „Traktor“ umbenannt. 1990 wurde der Gründungsname wieder angenommen und beim Kreisgericht Meiningen als „gemeinnütziger Verein“ registriert.