Die Kirche von Stepfershausen liegt inmitten einer Befestigungsanlage, von welcher noch der alte Torturm an der Ostseite des Kirchhofes, und der größte Teil der hohen Ringmauer erhalten sind. Der älteste Teil der ganzen Anlage ist, wie bei manchen anderen Kirchenburgen in unseren Gegenden, nicht die Kirche, sondern die Ringmauer. Diese kann nach dem Charakter des Mauerwerks zu urteilen, noch auf das späte Mittelalter zurückführen. Möglich, dass sie schon im Jahre 1389 gestanden hat, als der befestigte Kirchhof von Stepfershausen bei der Belehnung der Brüder Heinz und Fritz von der Tann durch den Grafen Heinrich von Henneberg erwähnt wird.

Der Torturm mit Uhr, dessen Mauerwerk auf ein hohes Alter deutet, ist noch vortrefflich erhalten. Der rundbogige Torturm bildet noch heute den Hauptzugang zur Kirche vom Dorfe aus. Das obere Stockwerk des Turmes ist aus Holz und wurde später beschiefert. Darauf steht eine welsche Haube, welche mit einer Laterne und einer nochmaligen welschen Haube gekrönt ist. In der Wetterfahne steht die Jahreszahl 1751.

Das älteste Gotteshaus, das hier vor der Reformation gestanden hat, war eine Kapelle, wesentlich kleiner als die jetzige Kirche. Das ursprünglich nur für diese Kapelle die starke Befestigungsanlage geschaffen sei, ist nicht anzunehmen. Wahrscheinlich hat hier die Burg der Ritter von Stepfershausen gestanden, deren Name 1328 erwähnt wird.

Dass der jetzige Kirchturm ursprünglich der Wartturm oder Bergfried der ganzen Burganlage gewesen ist, erscheint nicht ausgeschlossen.

Die jetzige Kirche soll nach den urkundlichen Nachrichten im Jahre 1702 erbaut sein. Die Jahreszahl steht an der Chormauer über der Orgel. Doch nach dem Charakter des Mauerwerks zu urteilen, kann der damalige Bau nur der Erweiterungsbau einer älteren (Anlage) Kirche gewesen sein. Denn wie schon vorher beschrieben, gehört der Turm und das Mauerwerk der östlichen Hälfte der Kirche einem früheren Bau an, dessen Mauern bei der Erweiterung 1702 mitbenutzt worden sind.

Darauf deutet namentlich der Chorbogen. Die Form des schön gekehlten Profils, welches den Triumphbogen einrahmt, entspricht der Zeit um das Jahr 1600. An der Südmauer der Kirche hat nur die östliche Hälfte einen nach außen vortretenden Sockel, welcher an der westlichen, jüngeren Hälfte fehlt. Auch die Sakristei stammt aus älterer  Zeit als der Hauptraum. Sie liegt vier Stufen tiefer als der Fußboden der Kirche und ist mit zwei Kreuzgewölben bedeckt. Die Angaben in Brückner´s Landeskunde, dass die ursprüngliche Kapelle im Jahre „1594 erweitert, 1702 erneuert und vergrößert ist“, wird somit durch die Untersuchung des Mauerwerkes bestätigt.

Der Hauptraum der Kirche ist ein rechteckiger Saal.

Zweigeschossige Emporen bedecken den größten Teil der Wände, nur an der Wand, hinter der Kanzel, sind keine Emporen errichtet. Sie  stehen auf gedrehten Rundsäulen. Die Säulen des unteren Geschosses sind toscanisch, die Säulen der beiden oberen Geschosse sind dorisch. Sie sind aus Eichenholz und nach Ausweis der Kirchrechnung aus Stepfershausen. (Architekturgeschichtlich sind die Emporen auch deshalb von Interesse, da sie mit Sicherheit in das Jahr 1702 gesetzt werden können).

Durch die Emporen wird der Hauptraum der Kirche gleichsam in drei  drei großen Kreuzgewölben aus Holz bedeckt, die Seitenschiffe mit flacher Bretterdecke.

Die Kanzel aus Holz ist im Charakter der Emporen ausgeführt und stammt wohl aus der selben Bauzeit (1702). Die Brüstung steht auf einer toscanischen Säule. 1831 wurde die Kanzel ausgebessert. Damals sind auf den Brüstungsfeldern die vier Evangelisten durch den Maler Hofmann aus Ostheim dargestellt worden.

Der Taufstein, mit der Jahreszahl 1567 ( diese Jahreszahl lässt auf die Entstehung schließen) ist in späten entarteten Formen des gotischen Stils ausgeführt. Der Schaft ist schraubenförmig geriffelt. Der obere Teil, welcher das Taufbecken anschließt, ist mit Kleeblattmustern und anderen Ornamenten verziert.

Das Äußere der Kirche ist sehr einfach. Der viereckige Turm steht an der Ostseite. Das kunstlose Mauerwerk, ist bis etwa über die Höhe des Dachfirstes hinaus, aus Stein

Der Hauptraum der Kirche hat sehr hohe spitzbogige Fenster. Unterhalb befinden sich noch rechteckige Fenster. Eine spitzbogige Tür befindet sich an der Nordseite, sowie zwei Eingangstüren an der Südseite.

Restaurierung:

Nach all den vielen Jahren befand sich die Kirche in einem schlechten Zustand.

1991 begann man mit einer umfangreichen Sanierung und Restaurierung der Kirche. Als erstes wurde der Kirchturm neu geschiefert. Danach wurde 1993 das Dach neu gedeckt. Im Anschluss daran wurde auch noch die Außenfassade nach altem Vorbild bzw. Ursprung neu verputzt.

Da das Äußere der Kirche nun in Ordnung war, dachte man über die Restaurierung des Inneren der Kirche nach. Man versuchte nach alten Befunden, die Ausmalung auf der Grundlage des ursprünglichen Konzeptes vorzunehmen. Durch die vielen freiwilligen Helfer und notwendigen Gelder schaffte man dies dann auch noch. Selbst die von Wasserschäden gezeichnete Orgel (hierbei handelt es sich um eine Steinmeyer mechanische Tascheladenorgel, erbaut 1930) konnte durch die Ostheimer Orgelbauwerkstatt Otto Hoffmann komplett restauriert werden.

Am 18. Mai 1997 wurde die Kirche und Orgel endlich eingeweiht. Seitdem erstrahlt die Kirche in ihrem  neuen Glanz.

Über eine Spende zur Erhaltung dieses Bauwerkes würden wir uns sehr freuen! Vielen Dank.